Pflanzen

Bilderslider

Mächtige Bäume, farbenfrohe Blumen oder unscheinbare Moose: Die unterschiedlichen Lebensräume des Bayerischen Waldes bieten tausenden Pflanzen eine Heimat. Darunter sind einige wahre Raritäten, die in Deutschland nur ganz selten anzutreffen sind. Doch auch eher unspektakuläre Arten können aufgrund der Nationalparkphilosophie Natur Natur sein lassen zu wichtigen Katalysatoren für die Biodiversität werden – dazu zählen etwa die Fichte oder die Rot-Buche, die beiden am häufigsten vorkommenden Bäume im Nationalpark.

Obwohl die meist angepflanzte Fichte fast überall in Mitteleuropa vorkommt, gibt es außerhalb der Alpen nahezu keine natürlichen Fichtenwälder, wie sie in den Hochlagen des Nationalparks Bayerischer Wald zu finden sind. Das Besondere unserer Bestände ist zudem, dass dort natürliche Ereignisse wie Windwurf und Borkenkäferbefall ohne menschliche Einflüsse wirken können. Das sorgt zum einen dafür, dass es sehr viel natürliche Verjüngung gibt. Zum anderen stellt das ebenso vorhandene Totholz sowohl Lebensraum als auch Nahrungsgrundlage für hunderte Tiere, Pflanzen und Pilze dar. Ähnliches lässt sich bei der Buche beobachten. Auch die Laubbäume dürfen im Nationalpark alt werden und später langsam sterben. So werden sie zum Hort bedrohter Arten, die sich auf altes oder totes Buchenholz spezialisiert haben. In Wirtschaftswäldern ist diese Ressource nicht verfügbar.

Bunter wird es bei den Blütenpflanzen. Besonders ist zum Beispiel die bläuliche Berg-Soldanelle, die als Charakterart des Bayerischen Waldes gilt und in Deutschland sehr selten ist. Nach der Schneeschmelze ist sie fast überall im Nationalpark zu finden. Auch der Ungarische Enzian, die Wald-Hainsimse oder die Alpenrose sind außergewöhnliche Vertreter der Flora.

Besondere Verantwortung trägt die Region für die Vielteilige Mondraute. Der äußerst bedrohte Farn kommt deutschlandweit nur noch im Bayerischen Wald vor und wird daher auch im Rahmen von Naturschutzmaßnahmen gestützt.

Vielfältig ist zudem die Moosvielfalt. So haben unsere Vegetationsaufnahmen gezeigt, dass über 40 Prozent der in Deutschland vorkommenden Moose im Nationalpark Bayerischer Wald vorkommen. Dazu zählen besondere Exoten wie das Alpen-Goldhaarmoos, das Versteckte Spatenmoos oder das Zarte Torfmoos.

 

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