Goldschakal streift durch den Nationalpark

Wildkamera fotografiert Tier bei Bayerisch Eisenstein - Erst vierter Nachweis in Bayern

Pressemitteilung Nr. 25/2021

Datum: 25.05.2021

Am 26. April 2021 tappte um 22.03 Uhr ein Goldschakal bei Bayerisch Eispenstein in eine Wildkamera des Nationalparks.

Am 26. April 2021 tappte um 22.03 Uhr ein Goldschakal bei Bayerisch Eispenstein in eine Wildkamera des Nationalparks.

Grafenau. Ein seltener Gast hat den Nationalpark durchstreift – und zwar ein Goldschakal. Eine Wildkamera hat das Tier, welches von der Größe her zwischen Wolf und Rotfuchs einzuordnen ist, in der Nähe von Bayerisch Eisenstein fotografiert. „Das ist eine kleine Sensation für uns“, erklärt Dr. Christian Fiderer, im Nationalpark zuständig für das Wildtiermonitoring. Denn der Nachweis ist erst der vierte bestätigte Fall in ganz Bayern.

Erst vor einem Jahr gelang im Chiemgau bei Ruhpolding der Nachweis eines Goldschakals mit einer Wildkamera, nachdem bereits 2017 ein Tier auf der A9 nahe Freising bei einem Wildunfall verunglückt ist. Der erste Nachweis in Bayern hingegen stammt ebenfalls aus dem Nationalpark Bayerischer Wald. „Am 26. April 2012 konnten wir ein Tier an der Racheldiensthütte ebenfalls mittels einer Wildkamera nachweisen.“ Laut Fiderer gibt es einen interessanten Zufall. „Den zweiten Goldschakal haben wir ebenfalls am 26. April fotografiert – aber eben nur neun Jahre später.“

Wildtiere nutzen vor allem nachts Wanderwege

Die Wildkamera, die den Goldschakal aufgenommen hat, war im Rahmen des Luchsmonitorings an einem Weg bei Bayerisch Eisenstein aufgebaut worden. Um 22.03 Uhr löste sie aus. „Viele Wildtiere nutzen bei Nacht bevorzugt die Wege im Nationalpark, weil das Vorankommen einfach weniger anstrengend ist als im Unterholz“, so Fiderer. „Für uns haben die Kameras entlang der Wege daher den Vorteil, dass wir viel häufiger Tiere fotografieren und außerdem auch noch genauere Aufnahmen erhalten, auf denen die Tiere meist ganz und von der Seite zu sehen sind.“ So kann man die Arten deutlich besser bestimmen und studieren.

Dass das Tier im Nationalpark bleibt, ist laut Christian Fiderer eher unwahrscheinlich. „Zwar ist der Goldschakal in seiner Lebensraumwahl ähnlich flexibel wie Rotfuchs und Wolf und kann sich gut an verschiedene Gegebenheiten anpassen, jedoch fühlen sich die Tiere in schneereichen und regnerischen Gebieten, wie es der Bayerische Wald ist, eher unwohl.“ Die Art, die vor allem im östlichen Europa lebt, bevorzugt warme Regionen mit offenen Flächen. Dichte, geschlossene Wälder sind ebenfalls keine typischen Lebensräume für Goldschakale. „Daher wird das Tier wohl nur auf der Durchreise gewesen sein.“

 

Bildunterschrift:
Am 26. April 2021 tappte um 22.03 Uhr ein Goldschakal bei Bayerisch Eispenstein in eine Wildkamera des Nationalparks.


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